Ein neues Schuljahr beginnt

Der letzte Ferientag neigt sich dem Ende bevor morgen die Schule für uns Lehrer mit einer Lehrerkonferenz beginnt. Für mich heißt es, dass ich meinen Stundenplan eingetragen habe, meine Materialien gecheckt  und mir die nächsten ToDos angeschaut habe:

  • Passwörter für Schüler und Lehrer generieren
  • mebis-Nutzer aktualsieren und Kurse anlegen
  • Treffen mit der Schulleitung bzgl. Digitialisierung
  • Den neu sanierten naturwissenschaftlichen Trakt weiter digital ausstatten
  • Treffen in Bezug auf die erweiterten Schulleitung planen: Change Management in Schulen, Coaching-Besuche planen, Fortbildung für meine Teammitglieder planen
  • usw.

Natürlich klappt da so manches nicht sofort und es muss improvisiert werden: Zu große Klassen in Computerräumen mit nur zu wenig Computern, fehlende Switches und Accesspoints, falsch exportierte Namenslisten etc.  Da hilft es sich an Hattie zu erinnern, der bei seiner Metastudie herausfand, dass das wichtigste an gutem Unterricht immer noch der Lehrer ist. Und vielleicht hilft mir meine neu angefangene Ausbildung zum Meditationsleiter, um nicht aus der Ruhe zu kommen. Vielleicht bieten wir auch noch was für andere Kollegen an, denn nicht nur mich stressen die vielfältigen Anforderungen immer wieder.

Mein Arbeitsheft für processing habe ich nun halbiert, da es im neuen G9-Lehrplan auch halbiert werden wird, und werde es nun wieder parallel zum Unterricht anpassen und erweitern. Den aktuellen Stand lade ich hier gleich schon mal für meine neuen 10. Klasse hoch. Für meine 9. Klässler sollte ich das vielleicht mal für Datenbanken oder funktionales Programmieren machen, aber ich glaube, das wird aufgrund von Zeitmangel wegfallen.

Programmieren lernen mit processing Teil 1

Allen meinen Kolleginnen und Kollegen, aber natürlich auch allen Schülerinnen und Schülern wünsche ich einen guten Start ins neue Schuljahr.

 

Wie es mit processing weitergeht

Das vergangene Schuljahr hatte ich beendet indem ich Feedback von meinen Schülern zum Informatik-Unterricht eingeholt hatte:

1. Welche Projekte fand ich gut?

2. Wobei tat ich mich schwer und warum?

3. Was könnte wie verbessert werden?

Im Großen und Ganzen fanden  die Schüler die Projekte bis zum Beginn der for-Schleife/Arrays gut. Also alles, wo “gemalt” wurde und eine Programmänderung sich sichtbar ausgewirkt hat. Danach wurde es wieder schwierig. Vor allem, wenn die Projekte komplexer und über mehrere Dateien/Reiter verteilt waren. Wenn auch noch Physik dazukam, verlor ich zusätzlich ein paar. Dabei finde ich genauo das eigentlich so schön an processing. Die Schüler können “richtig mal was mit Physik anfangen”.

Die meisten Schüler bemängelten, dass einige Projekte nicht fertig wurden, da ich mit dem Stoff weitermachen musste. Das Arbeitstempo der Schüler ist teilweise sehr unterschiedlich, da kann man einfach nicht auf alle warten. Ich versuche da schon die Aufgaben durch verschieden schwere Unteraufgaben zu strukturieren, aber die sehr guten und/oder fleißigen Schüler schaffen das dann dennoch sehr gut.

Oft wurde bemängelt, dass ich nur vorprogrammiere und die Schüler nur abtippen würde. Das finde ich in sofern irritierend, als das ich oftmals zwar vorprogrammiert habe, aber die Schüler gar nicht gleichzeitig Tippen konnten. Ein paar kritischen Stellen habe ich dann aber am Beamer stehen lassen. Das wurde wohl bemängelt. Die Selbstdisziplin ist da einfach noch nicht so ausgeprägt. Denn ich sagte natürlich schon: “Schaut nur nach, wie man es machen könnte und macht es dann selber.” Wenn ich zeichnen lernen möchte schaue ich mir ja auch an, wie andere ein Auge malen und malen dann aber mein eigenes Auge und Gesicht.

Was gut ankam, waren wohl auch manchmal meine Vergleiche. Zum Beispiel, dass Arrays wie Schränke bei einem großen, schwedischen Möbelhersteller sind: Sie haben Namen und müssen genauer defininiert werden.

Eingefordert wurde auch, dass mehr Grundlagen trainiert werden.

Was heißt das jetzt für mich?

  • Ich werde zunächst das Skript zweiteilen und gleich auf den neuen Lehrplan anpassen.
  • Ich werde die Grundlagen insofern intensiver vermitteln oder trainieren als das ich jede Stunde abfrage: “Deklariere eine Variable für …”, “Gib den Methodenkopf für … an”, “Schreibe eine Wiederholung, die ….”.
    Das zwingt die Schüler zu intensiverem Lernen. Hoffe ich. Bislang habe ich das nicht gemacht und habe nur 1 Stegreifaufgabe und eine praktische Note pro Halbjahr gemacht. Vielliecht schreibe ich auch einfach nur 1 Ex und 1 Kurzarbeit pro Halbjahr, wobei die letzte dann doppelt zählt. Mal schauen.
    Wie macht ihr eure Noten?
  • Ob ich wie gefordert mehr Musterlösungen herausgebe, weiß ich noch nicht. Das führt ja doch oft einfach nur dazu, dass man mehr abscheibt und keiner lernt was.

Anmerkung: Diesen Beitrag wollte ich eigentlich schon vor den Ferien schreiben, habe aber dann keine Zeit mehr gefunden. Ich habe das Heft noch nicht geteilt, da ich keine Zeit hatte und muss mich jetzt erstmal um das Zehnfinger-Tastschreiben kümmern, was wir ja seit neuestem machen müssen – ich weiß sogar noch, warum das damals explizit nicht mit in den Lehrplan aufgenommen wurde. Aber egal. Welches Programm benutzt ihr?

“Ich habs aber nicht fallen lassen…”

So oder so ähnlich ist die Reaktion von Schülern, wenn man sie bittet den Müll aufzuheben, der sich um sie herum gebildet hat. Und so lange wie ich nun schon Lehrer bin, solange habe ich mich gefragt a) Was wäre die beste aller möglichen Antworten? und b) Warum entsteht dieser Müll überhaupt erst? Auch an den Badeseen an denen ich ab und an bin, sieht es ähnlich aus. Von öffentlichen oder sogar Schultoiletten mal ganz zu schweigen.

Einen Erklärung mit Tipps zur Lösung bietet hier Mai Thi Nguyen-Kim auf ihrem youtube-Kanal mailab an. Dabei bedient sie sich der Spieltheorie, um den Effekt zu erklären.

Die wichtigste Erkenntnis: Finanzielle Belohnung funktioniert nicht. Soziale Anerkennung schon. Man müsste also irgendwie versuchen positives, soziales Verhalten der Schüler durch irgendetwas zu belohnen. Man könnte das Schulgebäude in Bereiche aufteilen und je nach Sauberkeit Punkte verteilen. Aber was hat man dann davon? Einen zusätzlich freien Schultag? Wäre das überhaupt erlaubt? Und wäre das überhaupt eine Belohnung?

Wie löst ihr das Problem in euren Schulen mit der Sauberkeit?

Und es geht ja nicht nur um Schüler. Wir Lehrer sind in so mancher Lehrerküche auch nicht anders. Wie löst ihr das Problem dort? Oder zu Hause?

Ich wäre für Anregungen sehr dankbar.

Durch die weitere Nutzung der Seite (Scrollen, Navigieren) stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen