Moderner Unterricht

Da denkt man über den Einsatz von (i)Pads, Beamern, Internet nach, zerbricht sich über rechtliche Probleme im Zusammenhang mit facebook den Kopf und sieht dann das:IMG_2186

Anstatt das die modernen Medien eingesetzt werden, wird auf altes Zurückgegriffen. Das zeigt in meinen Augen nur, dass …

  • noch zu wenig Kollegen vielleicht die Alternativen kennen,
  • oder das die Hardware nicht immer soooo funktioniert,
  • oder man noch keine Idee hat, wie man seinen Unterrichtsstil an die Neuen Medien anpassen soll.

Für den ersten Fall kann ich mal vorsorgen:

Eine Alternative zu den alten Karten wären:

Das mit der Hardware kann natürlich passieren. Ich wäre daher für die Variante: Jeder Lehrer in regelmäßigen Abständen ein Laptop gestellt, so wie ein Dienstwagen. Dabei darf man aus verschiedenen Modellen (Apple/PC-Laptop, Tablet) auswählen und nach 5 Jahren bekommt man – wenn man will – ein neues. Die Schule stellt nur die Hardware zur Verfügung.

Das gibt dann den Systembetreuern auch wieder mehr Zeit sich über den optimalen Einsatz der Neuen Medien im Unterricht der verschiedenen Fächern und Lehrer Gedanken zu machen und SchiLFs (Schulinterne Lehrerforbildungen) anzubieten.

Beteilige dich an der Unterhaltung

6 Kommentare

  1. Könnte es vielleicht auch sein, dass trotz Hype um moderne Medien die Erfahrungswelt des normalen Lehrers dahingehend geht, dass manchmal das Einfache das Praktischste und damit das Effektivste ist? Anstelle von tausend möglichen Features, die die modernen Medien auf den ersten Blick so interessant machen, ist doch gerade die didaktische Reduktion das, was den Schülern das Wesentliche deutlich vor Augen führt und sie zu Querschlüssen befähigen kann und sie – Nota bene! – nicht überfordert? (Bitte nicht vergessen: Für den Schüler ist oft der Großteil des Stoffes komplettes Neuland! Will man ihn da wirklich mit einer tollen Effektschau überfordern?).
    In dieser Sache ist i.m.h.o. auch ein weiterer Aspekt von Bedeutung: Eine noch so toll vorbereitete PPP oder ein noch so geistvoll gestaltetes und ausgeklügeltes analoges und im besonderen Maße digitales Arbeitsmaterial engt ein, da es nur noch in geringem Maße den indivduellen Bedürfnissen der Klasse im Moment X angepasst werden kann. Dagegen ist an der Tafel für den flexiblen Lehrer so mancher “fruchtbare Moment” gewinnbringend zu nutzen. (e.g. eine schöne Schülerformulierung bzw. Idee, die in nicht geringem Maße die Schülerschaft motivieren wird, wenn ein Schülerbeitrag in den Heften sozusagen “verewigt” wird und damit klar wird, dass man die Schüler ernst nimmt und ihre Fähigkeiten / Meinungen wertschätzt!) Klar kann ich auch am Whiteboard so ein Tafelbild anschreiben, aber brauche ich dann dieses Teil überhaupt? Es kommt m.E. ganz auf den Stoff, die Klassensituation und v.a. das zu erreichende Ziel an, welches Medium man einsetzen sollte oder ob ich ketzerischerweise und so fürchterlich unmodern dem gesprochenen Wort vertraue (Sokrates lässt grüßen!) Der Hype um die konsequente und flächendeckende Aussattung der Klassenräume und Lehrpersonen mit den neuesten technologischen Errungenschaften erweckt in mir gelegentlich (nicht bei Deinen Ausführungen, Ingo!) den Eindruck, dass hier andere Kräfte am Werke sind: Software- und Hardwarehersteller, Möchte-gern-moderne Didaktiker, sich dem Zeitgeist anbiedernde Politiker, und zu nicht geringem Maße Gruppen, die glauben, dass man mittels (erheblichem) Geldeinsatz aus einem (mittel)mäßigen Unterricht einen tollen machen könne. John Hattie hat da doch eigentlich einiges deutlich gemacht, sollte man meinen. In den Medien und weiten Teilen der Bevölkerung inkl. Schulpersonal jedoch wird immer noch guter Unterricht mit der sogenannten “modernen” also technologisch unterstützen Unterweisung verwechselt, als ob modern nicht bedeuten würde, dass man sich z.B. an den modernen Erkenntnissen der Lernpsychologie orientiert und – ganz wichtig – die modernen Lebenswelten der Schülerschaft mit ihren Folgen für das Lernen (und all ihrer Auswüchse!) in Betracht zieht und darauf dann adaequat reagiert. Damit will ich den Sinn und Zweck der neuen digitalen Möglichkeiten in keinster Weise schmälern, ich setze selbst gerne diese Dinge ein, aber nur weil ich mir dabei einen Zuwachs an Effizienz verspreche. Ansonsten hänge ich den Binsenweisheiten nach: Weniger ist manchmal mehr… und nicht alles ist Gold, was glänzt, auch wenn es eine noch so durch häufiges Hochglanzpolieren aufgemotzte Fassade hat.
    Schöne Ferien!

    1. Nach 20 Minuten Tippen auf deinen Kommentar ist es soviel geworden, dass ich einen neuen Eintrag daraus mache.

  2. Eine große Karte an der Wand find ich toll. Motivierend. Inspirierend. Besser als Google Earth. – Solange ich als Schüler etwas damit tun kann und soll, und das war in meiner Schulzeit nie so. Ich halte viel von selbstständigem Arbeiten, nur brauchen meine Schüler dazu entweder einen Rechner oder Textmaterial, das ich ihnennicht geben kann, weil es sich nicht um ein oder zwei Arbeitsblätter handeln kann. (Ich wünsche mir ordentliche Textsammlungen als Schulbuch.) *Wenn* die Schüler also viel Zeit zum Arbeiten haben, und die Karte *ein* längerfristig zugängliches Medium für sie ist, dann finde ich das sehr gut! Wenn die Karte nur mal kurz zum Ausfragen oder für die Stunde hängt, dann wäre der Beamer geschickter.

    1. Wieso ist eine große Karte inspirierend? Ich selbst fand große Karten nie inspirierend. Und wie oft bin ich mit Vertretungsschülern im Computern und die fangen das Stöbern in Google Earth. Und der besagte Raum ist mit einer der bestausgestattesten Räume unserer Schule. Zudem haben wir eine Version des Haacke Schulatlas und damit noch viel weniger Grund, warum nicht diese Karte per Beamer gezeigt werde sollte.

      Ich fand es einfach spontan ernüchternd, weil es mir wieder einmal vor Augen führte, wie sehr die Medienkompetenz-Schere in der Lehrerschaft auseinander klafft und wie wenig von den Verantwortlichen dagegen getan wird.

      1. Wie gesagt, als Schüler mochte ich große Karten nie, weil die weit weg von mir standen und nichts mit mir zu tun hatten. Wenn ich mich davor stellen kann, wann ich will, um zu suchen, was ich will, ist das ganz anders. Wir arbeiten bei unserem jährlichen Rollenspiel viel mit ausgedruckten Karten und Plänen (Din A 5 bis DIN A 2), und wenn wir Platz hätten, wäre uns eine Karte an der Wand (mit Stecknadeln drin! mit Stecknadeln drin!) viel lieber als ein Beamer. Tablet ginge gar nicht.
        Aber deine Botschaft unterstütze ich ganz. Der Zustand der Medienkompetenz ist gruslig.

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