Mein letztes P-Seminar

So, das war es erst einmal für mich. Heute hatte mein letztes P-Seminar im G8 seine Abschlussausstellung in der Aula der Schule. Ich empfand es als Erfolg! Die Unterstufe hat die “Sport-Apps” wie wild gestürmt. Ganz besonders beliebt waren der Motorrad-Simulator und das Tanzspiel mit der selbstgebauten Bodenplatte.

Mit sehr viel Aufwand hatte eine Schülerin ein komplettes Trainingsspiel inklusive “Agentenausbildung” als Storyline entwickelt und sich dabei nicht nur an Unity, wie alle anderen, bedient, sondern auch Blender und Gimp und einiges anders und vor allem viel(!) Aufwand reingesteckt. Genauso wie ihre Mitschülerin, die leider krank war und somit ihr Spiel “Sport Motivation”, ebenfalls sehr aufwändig mit Unity erstellt, nicht zeigen konnte. Abgerundet wurde es durch ein “Escape-Game” bei dem durch Springen, Burpees etc. in einer virtuellen Welt vor einem Feind davon gelaufen werden musste. Bedauerlicherweise haben die Schüler es nicht ganz fertig bekommen, aber Idee und Aufwand war prima. Um diesem Zeitproblem zu entgehen, hat sich ein Schüler auf Push-ups (Liegestützen) konzentriert und einen Zähler als Web-App erstellt, der mit der Nase bedient wird. Problem: Wenn man nicht mal einen einzigen Push-up hinbekommt, wird es zäh. Dafür kann man den Zähler natürlich auch für anderen Übungen einsetzen: Pull-Ups, Ausfallschritte und ähnliches. Der dargestellte Schüler hat 69 am Stück geschafft. Da haben dann auch die Sportlehrer dankend abgewunken.

Alles in allem haben alle ein Ergebnis erzielt, was mir vor allem wichtig war. Für mich endet damit erstmal die Zeit mit Seminaren. Gerade die P-Seminare habe ich dabei immer gerne gemacht, konnte ich doch die Schüler einfach mal in Ruhe an einem Thema arbeiten lassen, ohne Zeit- und Notendruck. Ich konnte sie ein Stück ihres Weges begleiten und den ein oder anderen Schüler bei seiner Berufswahl erfolgreich unterstützen – sei es nun, weil ich ihn darin bestätigt oder davon abgebracht habe.

Das neue Konzept im G9 ist sehr viel enger, mit mehr Druck, mehr Leistung, Noten und weniger auf persönlicher Entfaltung und Erfahrungen ausgelegt. So empfinde ich es zumindest. Daher bin ich froh, dass ich es erstmal nicht mitmachen muss. Ich stürze mich erstmal auf die Wissenschaftswoche und schaue, was dabei herauskommt.

Hier noch eine Liste all meiner Seminare im G8 in den letzten Jahren:

  • 2009-2011 Roboter bauen
  • 2011-2013 Standortplanung (W-Seminar)
  • 2013-2015 Pyth0n (W-Seminar)
  • 2014-2016 Arcade-Spielautomaten
  • 2015-2017 3D-Drucker
  • 2016-2018 Kurzfilme
  • 2017-2019 Bau von Drohnen
  • 2018-2020 Physik in Filmen (W-Seminar)
  • 2019-2021 Nature of Code (W-Seminar)
  • 2020-2022 KI & Ethik
  • 2021-2023 Sport-Apps

Abschlussaufgabe zu Datenbanken

So, das war zum ersten Mal das Thema Datenbanken in der 10. JgSt. des neuen G9.

Die Abschlussaufgabe war das Modellieren eines u.a. Pizzalieferservice. Ich habe also mindestens die Relationen Belag-Pizza-Bestellung, die alle als m:n-Beziehungen werden mussten. Die Angaben waren extra sehr grob, um die Schüler anzuhalten, sich eigene Gedanken zu machen. Die einfachste Möglichkeit sich eine sehr gute Note zu holen, war durch Ergänzen von weiteren Relationen. Zum Beispiel Kunden (inkl. Rabatt für Großkunden oder so), die an die Bestellungen gekoppelt werden. Zeit war 4 Stunden, was auch wirklich gebraucht wurde.

Jeder Schüler hat dabei sein Blatt bekommen und musste es am Ende jeder Stunde wieder abgeben. So konnte ich mir schon einmal einen Überblick verschaffen. Während die Computer in der nächsten Stunden dann gestartet wurden, habe ich die Bögen wieder ausgeteilt.

Das größte Problem war für mich, dass ich bisher immer nur mit OpenOffice gearbeitet hatte und viele Anwender-Fragen der Schüler mir erst selbst ergoogeln musste. Aber eigentlich ganz das ganz gut.

Ein Hauptproblem war aber, dass die Schüler in der 9. JgSt. viel mit fertigen Datenbanken gearbeitet hatten und sich mit der Erstellung von Formularen und Berichten und dem Eingeben von Testdaten schwertaten. Überhaupt das ganze Handling von Access war sehr holprig. Sollte ich mal eine 9. Klasse bekommen, muss ich das unbedingt anders machen. Ich finde, dass gerade das Modellieren und Benutzen von Datenbanken total lehrreich ist, Spaß macht und den Weg vorbereitet für das Erstellen von Klassen in dem darauffolgenden Themengebiet “Programmieren mit Java”. Denn in Anlehnung an die Cocktail-DB gibt es jetzt einen Cocktail-Generator oder Pizza-Generator – mal sehen.

Was ebenfalls schwierig war, waren SQL-Abfragen über mehrere Relationen zusammen mit Aggregatfunktionen. Die Vorstellung von Stapelbildungen der “Karteikarten” war wohl recht gut, aber was ein Kreuzprodukt genau ist, haben manche – denke ich –  bis zum Schluss nicht vollständig verstanden und haben SQL-Abfragen einfach “Kreuzprodukt” genannt. Na ja, beim nächsten Mal dann anders – mit mehr Übung.

Ach ja, ich habe mein Arbeitsheft und die Musterlösung inzwischen aktualisiert.

Und, wie erging es euch mit dem Thema? Irgendwelche Anregungen? Erfahrungen?

Vektorfeld

Wie ich bereits bei Twitter geschrieben hatte, ist es mir wichtig, dass meine SchülerInnen verstehen, was man alles mit Informatik machen kann und dass Informatik überall inzwischen zum Einsatz kommt. Gerade in der Physik. Es gibt, denke ich, so gut wie nichts, was man aus der Physik nicht irgendwie in die Informatik übertragen und anwenden kann: Gravitation bei Spielen, Geschwindigkeit und Beschleunigung von Spielfiguren, Farbbildung durch Farbaddition usw. Und dann gibt es Dinge, die es eigentlich gar nicht gibt: Felder. Es gibt, denke ich, kaum etwas Schwierigeres für SchülerInnen als das Konzept “Feld” in der Physik. Fast so  merkwürdig wie Luft, die uns umgibt, die man aber nicht sehen kann. Felder riechen nicht, man kann sie nicht sehen oder sonst etwas. Man kann nur ihre Auswirkungen messen, indirekt sichtbar machen. Und das habe ich getan und so etwas wie Kunst daraus gemacht.

Ich muss gestehen, dass das ganze nicht auf meinem Mist gewachsen ist. Ich bin per Zufall darüber gestolpert und musste das gleich nachprogrammieren. Und damit ich die Quellen nicht verliere, hier erstmal eine kleine Link-Sammlung:

  • Die Hauptquelle ist von Tyler Hobbs. Ich habe den dortigen groben Quelltext und umgesetzt. Der Quelltext ist in der zip-Datei. Einfach den Inhalt in processing kopieren: flow_field
  • Die zweite Quelle ist hier: observablehq.com/@esperanc/flow-fields . Auf der Seite finden sich auch interaktive Möglichkeiten. Am Ende hat es dann die Mischung dieser Seiten gemacht.

Hier noch ein paar Bilder, die im Rahmen der Programmierung entstanden sind.

 

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