Benotung im Informatik-Unterricht

Schüler müssen benotet werden. Dieser Situation kann weder ein Schüler noch ein Lehrer entkommen, da es eine an beide Seite gerichtete Anforderung durch das Kultusministerium darstellt. Ob eine Benotung sinnvoll bzw. förderlich ist, möchte ich hier gar nicht diskutieren, da beide Seiten keine Wahl gegeben wird. Aber die Ergebnisse von Hattie legen nahe, dass zumindest Feedback – was nicht gleich zwingend eine Note sein muss – sinnvoll ist.

Bleibt die Frage, wie man die Benotung transparent und gerecht durchführen kann. Und gerade in Informatik ist es bei den Programmier-Projekten immer wieder schwierig, die Benotung transparent zu machen. Denn nicht jedes funktionierende Programm führt zwingend gleich zum Zweier oder Einser.

Hier helfen in meinen Augen Bewertungsbögen, die ich auch an meine Schüler verteile. Die Schüler können von Anfang an sehen auf was ich wert lege. Sie können selbst beurteilen, ob sie die Anstrengung für einen Einser unternehmen möchte oder ob ihnen der Zweier genügt.

Vorher aber noch folgender Gedanke: Was soll benotet werden? Was ist eigentlich Leistung?

Jeder Lehrer hat irgendwann dieses eine unangenehme Eltern- oder Schülergespräch in der einem eine unfaire oder nicht gerechte Benotung vorgeworfen wird.

  • “Mein Kind hat doch aber gelernt!”
  • “Sie haben ganz was anderes verlangt als im Unterricht!”
  • “Bei dem Lehrer XY war mein Kind viel besser.”

So oder ähnlich klingen die Anschuldigungen der Eltern oder Schüler. Woher kommt das aber? Eine mögliche Antwort sind die verschiedenen Leistungsmaßstäbe (anforderungsbezogener, individueller, sozial vergleichbarer) und die unterschiedlichen Definitionen von Leistung (gesellschaftlicher Leistungsbegriff und Pädagogischer Leistungsbegriff). In öffentlichen Schulen ist der anforderungsbezogene Maßstab üblich, in Montessori-Schulen spielt der individuelle Maßstab eine deutlich wichtigere Rolle.

Hat der Schüler sich weiterentwickelt? So würde er bei einem individuellen Leistungsmaßstab eine gute bis sehr gute Note verdienen. Im Vergleich zu seinen Mitschülern, welche sich auch weiterentwickelt haben, steht der Schüler aber immer noch auf einer niederen Leistungsstufe (sozial vergleichender Maßstab).

Die Gesellschaft will sogar den Begriff der Leistung auf die Schule übertragen, was aber so nicht geht. Wir leben in einer Erfolgsgesellschaft. Nur wer Erfolg vorweisen kann, steht in einem hohen Ansehen. Wer viel leistet (wer beurteilt eigentlich, was “viel” ist?), muss nicht zwingend Erfolg haben. So leisten Bauern sehr viel in Bezug auf die bewältigte Arbeit und die Arbeitszeit. Dennoch werden sie im Allgemeinen nicht unbedingt als erfolgreich angesehen.

So nach diesen vorausgehenden Gedanken nun aber die Bewertungskriterien. In diesem Fall auch als Download: BenotungenImInfoUnterricht.

In den meisten Fällen genügt diese Tabelle:

Note 6
Die Leistung entspricht nicht den Anforderungen (nicht abgegeben)

Note 5
Die Leistung entspricht nicht den Anforderungen. Notwendige Grundkenntnisse sind jedoch vorhanden und die Mängel in absehbarer Zeit behebbar. Der Arbeit fehlen wichtige Elemente. Das Programm arbeitet nicht.

Note 4
Die Leistung weist zwar deutliche Mängel auf (vor allem im Verständnis), entspricht im Großem und Ganzen aber noch den Anforderungen. Das Programm liefert völlig falsche Ergebnisse. Es wurden nicht die zur Verfügung stehenden Mittel sinnvoll eingesetzt (z.B. statt einer Zählwiederholungen wurde eine Zeile Programmcode mehrfach kopiert und eingesetzt.)

Note 3
Die Leistung entspricht im Großen und Ganzen den Anforderungen. Mängel wären hier z.B. ungeschicktes/umständliches/unvorteilhaftes Programmieren.
Das Programm berücksichtigt nicht alle Eingabe („Division durch Null“,…)
Hilfestellungen konnten gut aufgenommen werden.

Note 2
Die Leistung entspricht voll den Anforderungen, konnte eigenständig erbracht werden, geht aber nicht darüber hinaus. (z.B. in der Darstellung, besondere Funktionalitäten,…)

Note 1
Die Leistung entspricht den Anforderungen in ganz besonderem Maße und sticht heraus.

Genau diese Transparenz genügt aber dem ein oder anderen aus oben genannten Gründe nicht, daher ist in der Datei noch ein zweite, detailliertere Tabelle.

Wie geht ihr mit der Benotung von Projekten im allgemeinen und Programmierprojekten im Besonderen um? Wie macht ihr die Benotung transparent?

Programmieraufgabe 63

In der zwölften Klasse bin ich beim Thema Prozesse und Threads angekommen – leider muss ich sagen, denn in Java Threads zu programmieren ist mit den ganzen deprecated Methoden nicht ganz einfach. Aber es geht. Auch hier gibt es schöne Aufgaben, gerade im Erzeuger-Verbraucher-Modell:

Aufgabe

Schreibe ein Programm, das die Essensausgabe in deiner Schule simuliert. Beteiligte Objekte bzw. Threads wären der Hausmeister, Schüler und die Theke.

Quelltext:Kantine

Und ja, ich arbeite mit der veralteten stop()-Methode hier, aber ich denke, dass die Schüler hier vor allem die Grundlagen erstmal kennenlernen sollten. Dann kann man über den Grund warum die Methode rausgenommen wurde und wie man das Problem löst.

Spiele für Vertretungsstunden

Es bleibt ja nicht aus, dass man immer mal wieder eine Stunde für einen Kollegen vertreten muss. Da bei uns meist klasseneigene Lehrer diese Stunde übernehmen, wird der Unterricht einfach “normal” weitergeführt. Soll heißen, wenn der Englisch-Lehrer einer Klasse krank ist und der Geschichtskollege rein kann, dann gibt es statt Englischunterricht Geschichtsunterricht.

Das ist System ist nicht perfekt und man durchaus auch mal drei Stunden lang statt nur einer Stunde eine Klasse an einem Tag haben. Aber im großen und ganzen finde ich es eine gute Lösung. Aber nicht immer klappt dieser Ansatz und man steht dann z.B. vor einem buntgemischten Haufen von Schüler aus der 6a,6b,6c,6d und soll Ethik vertreten. Ganz spontan in der dritten Stunde und ohne Zeit sich wirklich Gedanken zu machen. Was macht man dann mit den Schülern? Klar, Mathe kann man immer machen, Vokabeln – besonders Latein-Vokabeln ;) – kann man immer lernen. Aber wir haben ja noch einen Erziehungsauftrag. Also würde ich ganz gerne auch mal etwas anderes machen.

Die meisten Spiele, die ich dann kenne, sind leider nicht schul-(ordnungs)-konform: Es sind Spiele für 8 Personen, im Freien und man braucht Seile oä.

Daher meine Bitte: Welcher Kollege kennt gute, schulkonforme Spiele, die

  • sich mit bis zu 30 Schülern spielen lassen,
  • leise ablaufen,
  • möglichst im Klassenzimmer stattfinden,
  • keiner oder nur sehr wenig Vorbereitung bedürfen,
  • Spaß machen,
  • wenige / einfache Regeln haben,
  • …..

Ich selbst kenne nur

  • Stadt, Land, Fluss, Englische Vokabel, Biologie, (irgendein Unterrichtsfach)
  • ABC-Listen zu einem Fach oder Thema. Z.B: Aal, Biotop, Chamäleon,…
  • Kopfrechenwettbewerb: Klasse in zwei Gruppen geteilt und gegeneinander rechnen lassen
  • Fortsetzungsgeschichte schreiben: Jeder fängt mit einem ersten Satz eine Geschichte an und gibt nach 2 Minuten seinen Zettel an seinen linken Nachbarn weiter. Jeder ergänzt wieder einen Satz, usw.
  • Black stories kann man machen, wird aber schnell öde, weil die Schüler oftmals keinen blassen Schimmer haben oder keine Idee.
  • Werwölfe – wobei ich das Spiel bis jetzt nur einmal habe spielen lassen. Ich selbst blicke da gar nicht so recht durch, aber es soll toll sein. Meinten zumindest die Schüler.

Welche Spiele kennt ihr?

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