Bedürfnisse

Einer meiner Lieblingsschauspieler, Will Smith, hat mal wieder einen Film am Start. Dieser kommt zwar wahrscheinlich erst im Januar 2017 heraus, aber der Trailer macht jetzt schon Lust auf mehr.

https://www.youtube.com/watch?v=QCF4qa_8VV4

Ähnlich wie in seinem beeindruckenden Film Film 7 Leben aus 2008 oder auch dem nicht ganz so dramatischen Film Das Streben nach Glück (2006), geht es hier um die großen Dinge des Lebens:

Liebe: Jeder möchte geliebt werden
Zeit: Jeder möchte mehr Zeit haben
Tod: Jeder Mensch hat Angst vor dem Tod

Dabei trifft die von Will Smith dargestellte Figur die personifizierte Liebe, die Zeit und den Tod und kann mal richtig Dampf ablassen. Spontan kam mir die Erinnerung an Dickens Weihnachtsgeschichte. In Dickens Erzählung wird die Geschichte von Ebenezer Scrooge erzählt, der nacheinander  drei Geister trifft, welche ihm jeweils die vergangene, die heutige und die zukünftige Weihnacht zeigen. Konfrontiert mit seinem eigenen Leben und dessen Auswirkung ändert Scrooge sein Verhalten zum Positiven.

Nun aber zurück zum neuen Film von Will Smith. Mich persönlich stört etwas an obiger Auflistung: Die drei erwähnten Aspekte sind vor allem Motive eines Erwachsenen. Aus meiner Erfahrung mit Kindern und Jugendlichen, die beispielsweise noch nicht wirklich das Gefühl haben, dass sie zu wenig Zeit haben, gibt es noch ein anderes Grundmotiv. Eines, das sich auch im Erwachsenenalter nicht verliert, aber in Anbetracht der obigen drei Motive wahrscheinlich eher zu einem Hintergrundrauschen verliert: Wahrgenommen zu werden. Ein etwas sperriger Ausdruck, den ich lieber durch Respekt ersetzen würde, aber Respekt ist dann doch wieder etwas anderes.

Was meine ich nun mit dem Begriff Wahrgenommen zu werden? Vom Moment der Geburt an, streben wir nach Aufmerksamkeit, wollen wahrgenommen werden. Zunächst von unseren Eltern, weil wir trinken oder die Windel gewechselt haben wollen. Als junges Kind dann, weil wir zeigen wollen, was wir tolles gemalt und gebastelt haben. Das wir schon ein Rad schlagen können oder besonders gut schaukeln oder ohne Stützräder schon fahren können. Als Jugendlicher möchte ich von meiner Peergroup, meinen Freunden gesehen, beachtet, einfach wahrgenommen werden.

Auch als Erwachsener im Berufsleben möchte ich von meinem Chef oder meinen Kollegen wahrgenommen werden. Manche geben das nur ungern zu, aber ich denke, dass wir das alle fühlen, wenn es mal fehlt. Wenn man sich wochenlang für eine Projekt den A…. aufgerissen hat, um dann nicht mal ein “Das haben Sie wirklich toll gemacht. Ich möchte gar nicht wissen, wieviel Anstrengung dieses Projekt sie gekostet hat. Damit haben Sie uns alle vorwärts gebracht.” zu hören.

Und als Lehrer bin ich nicht nur Unterrichtender, sondern auch so etwas wie Chef. Ich habe Schüler vor mir, die wahrgenommen werden wollen. Die zu Hause vielleicht viel allein sind und dann ihr Bedürfnis nach “Wahrgenommen werden” sehr vehement, leider manchmal durch störendes Verhalten gegenüber mir oder Mitschülern versuchen zu befriedigen. Diese Schüler einfach nur zu bestrafen auszuschließen, führt daher oftmals nicht zum langfristigen Erfolg. Diese Schüler benötigen eine Aufgabe durch die sie als Person wahrgenommen werden. Das Gefühl haben, das sie als Person eine positive Bedeutung haben.

Die guten und braven Schüler haben natürlich auch ein entsprechendes “wahrgenommen werden” verdient. Das Sprichwort “Nicht geschimpft, ist genug gelobt!” sollte gerade bei diesen Schülern keinesfalls gelten. Denn wenn Kinder nicht wahrgenommen werden, sich abseits fühlen, suchen sie sich andere Gruppen in denen sie dieses so drängende Bedürfnis befriedigt glauben.

 

Programmieraufgabe 90

Aktuell bin ich bei meiner Zwölften beim Thema “Formale Sprachen”. Bislang haben wir über Grammatiken gesprochen und werden kommende Stunde dann die EBNF einführen, um uns so die Darstellung der Produktionen zu erleichtern.

Um ein Bedürfnis nach erleichterter Schreibweise ein wenig zu motivieren, haben wir bislang die Produktionen in der Form

  1. <Variable1> -> <Variable2>a
  2. <Variable1> -> <Variable2>b
  3. <Variable2> -> a

aufgeschrieben und dann zusehends schwierigere Aufgaben formuliert. Angefangen hatten wir noch mit den Bezeichnungen der S- und U-Bahnen in München:

  1. <Start> -> S<Ziffer>
  2. <Start> -> U<Ziffer>
  3. <Ziffer> -> 1
  4. <Ziffer> -> 2
  5. <Ziffer> -> 3
  6. <Ziffer> -> 4
  7. <Ziffer> -> 5
  8. <Ziffer> -> 6
  9. <Ziffer> -> 7
  10. <Ziffer> -> 8
  11. <Ziffer> -> 9

Aber schon bei den KFZ-Kennzeichen wird es schwierig. Vor allem, weil dann doch viele unterschiedliche Lösungen von Produktionen vorhanden waren und nicht jedem immer klar war, warum seine Lösung denn nun richtig ist oder nicht.

Aufgabe

Schön wäre es daher gewesen, wenn es eine Möglichkeit gäbe, sozusagen alle erzeugbaren Wörter einer Grammatik ausgeben zu lassen.

Ein großes Problem sind allerdings die rekursiven Definitionen bei den Regeln. So werden Palindrome beispielweise wie folgt erzeugt:

  1. <Palindrom> -> ε|<Zahl>|0<Palindrom>0|1<Palindrom>1|2<Palindrom>2…|9<Palindrom>9
  2. <Zahl> -> 0|1|2|3|4|5|6|7|8|9

Die Rekursion in der Regel führt dabei zwangsläufig irgendwann zum Absturz StackOverflow des Programms.

Um dies zu verhindern, beschränke ich die Anzahl der Rekursionen händisch.

Bei den die Produktionen für KFZ-Kennzeichen mache ich es ähnlich:

  1. Landkreis -> Grossbuchstabe | Grossbuchstabe Grossbuchstabe | Grossbuchstabe Grossbuchstabe Grossbuchstabe

Und das Problem der ODER-Verknüpfung löse ich so, dass ich per Zufall eine der Möglichkeiten auswähle: JavaScript.

Welche bessere Möglichkeit gäbe es, um möglichst alle bzw. viele Wörter einer Grammatik zu erzeugen? Ich denke da vor allem noch an Bäume. Wobei ich beim Durchlauf-Algorithmus noch schwanke. Denn einfach alle Blätter ausgeben wäre nicht sinnvoll.

Warum ich die Ukulele liebe… (7)

Lange habe ich nichts mehr zum Thema Ukulele geschrieben. Aber als ich den Gewinner die Gewinnerin von “America’s got talent” gesehen und vor allem gehört habe, musste ich das einfach hier erwähnen.

Wobei es auch wieder zeigt, wie wichtig der Gesang ist. Ohne den Gesang ist das Lied so gut wie nichts. Daher nehme ich mir die Freiheit, weiter auf Sachen wie Fingerpicking-Techniken auf der Ukulele zu verzichten. Ich schrubbel einfach so weiter wie ich kann und wie ich will.

Wer die Lieder von Grace im Übrigen spielen will, kann sich dieser Videos bedienen:

Anmerkung: Die junge Dame hat einen interessanten Nachnamen: van der Waals . Würde mich mal interessieren, ob es da eigentlich einen geschichtlichen Zusammenhang gibt.

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