Präsentationen

“Das nächste Mal mache ich es anders.”

Das denkt, glaube ich, jeder Lehrer ab und an. Und so auch ich. Im Moment präsentieren meine drei sechsten Klassen in Informatik. Es geht um Grottenolme, Leistenkrodokodile, Milane, etc. etc.

Die Schüler sollten Präsentation und Handout am Computer erstellen und müssen jetzt präsentieren. Dabei habe ich keine feste Reihenfolge, sondern wähle wahllos aus der Klassenliste aus, wer als nächstes halten muss. Das funktioniert in manchen Klassen sehr gut und in anderen nicht so gut:

“Ich weiß nicht mehr, was ich gemacht habe. Kann ich nochmal mein Handout lesen?”

“Nein, denn dann ist deine Präsentation schlecht.”, ist dann meine Antwort.

Ganz so eng sehe ich das dann doch nicht. Aber wenn ich was über die Nahrung des Mäusebussards erzähle möchte und nur eine Folie habe auf der der Vogel im Sturzflug zu sehen ist, dann ist da meines Erachtens am Thema vorbei und nutzt das Medium nicht. Warum sieht man keine Mäuse und anderes kleines Getier?

Wenn ich was über die technischen Daten des Leistenkrokodils erzählen will (bis 7m lang und 1 Tonne schwer), warum sehe ich dann nicht nicht 4 hintereinanderliegende Schüler und einen Smart? Sondern nur ein dickes Tier?

Beim nächsten Mal mache ich es anders. Da muss dann ein anderer die Präsentation halten. Und eine Note gibt es dann für den Präsentationsersteller und denjenigen, der die fremde Präsentation halten muss – oder irgendwie so. Das nennt man dann Powerpoint-Karaoke.

Auf alle Fälle waren die Präsentationen schon mal viel besser als in den letzten Jahren. Denn in diesem Jahr durfte – mit Ausnahme der Überschrift – kein Text auftauchen. Und das haben fast alle fast perfekt gelöst. Einfach jedes Substantiv durch ein Bild austauschen und fertig ist die perfekte Präsentation. Außer man hat keine Substantive gehabt.

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4 Kommentare

  1. Ist ja lustig: Powerpoint-Karaoke habe ich gerade vorgestern in einer Klasse gemacht! War recht lustig – trotzdem denke ich ebenfalls, dass ich es nächstes Mal anders machen werde. Denn die Schüler haben vorher (wie ich finde zurecht) herausgearbeitet, dass nicht jede Information, die im Vortrag gegeben wird, auch in Textform auf den Folien zu finden sein muss – ganz im Gegenteil sogar. Bei Powerpoint-Karaoke ist aber der Text fast die einzige Hilfe, die der Vortragende hat. Wenn der fehlt, wird es für den Vortragenden sehr schwierig – und so souverän, dann einfach irgendwas zusammenzufabulieren sind meine Schüler zumindest nicht gewesen. Ergebnis: Eher allgemeine Verunsicherung und ziemlich zähes Beschreiben des Offensichtlichen.
    Anders machen vielleicht: Der Ersteller hat 5 Minuten Zeit, dem Vortragenden die Präsentation zu erklären, ihm die noch fehlenden Hintergrundinfos und Fakten zu liefern, ihm die Gags zu sagen, die zu den Bildern gehören usw. Vielleicht geht’s ja so.

    1. Das mit dem kurz erklären ist gut. Das werde ich vielleicht übernehmen. Oder doch einfach so lassen wie es war. So schlecht war es ja dann doch nicht. Denn nochmal 5 Minuten mehr pro Schüler ist reichlich bei 3×30 Schülern!

  2. Kein Text außer der Überschrift finde ich eine sehr gute Idee. Würde ich beim nächsten Mal auch so machen. (Das Problem in der Praxis ist ja eher, dass die Folien gleich als Vorlagen für den späteren Ausdruck dienen sollen.)

    Diese Präsentationen kenne ich auch nur zu gut. Vor allem, wenn man mehrere Klassen hat, ist deren Koordination schwierig. Das Interesse der Biolehrer an diesen Präsentationen ist – unterschiedlich. Gleiches gilt für den zenalen NuT-Test.

    1. Das mit der Vorlage habe ich gleich im Keim erstickt. Meistens wird ja nur in wikipedia recherchiert, was für den Fall auch reicht, und einfach in Word oder PPT kopiert. Der Ablauf war dann der: Ich mache eine ppt-Präsentation nur mit Text ohne Animationen etc. Wenn das fertig ist, kopiere ich alles in ein Word-Dokument. Das wird dann mein Handout. In der ppt-Präsentation wird jeder Text mit Ausnahme der Substantive und Überschriften gelöscht. Anschließend wird jedes Substantiv durch ein Bild ersetzt.

      Die Themen habe ich ürbigens von den Bio-Lehrern bekommen. Es war eine Liste von 100 Tieren udn was genau gemacht werden sollte. Die Schüler durften sich dann ein Tier aus der Tüte ziehen und bearbeiten. Die Bio-Lehrer lesen, wenn sie noch eine Note brauchen, die Handouts durch und benoten den Inhalt. Ich selbst bewerte die technische Umsetzung, Synchronität zu Vortragenden etc.

      Insgesamt eine ganz gute Sache. Man muss nur genügend Zeit einplanen: Jeder Schüler recherchiert 1 Stunde für den Inhalt, braucht 1 Stunde für die ppt, 1 Stunde für die Word-Datei und 1 Stunde zum Bildersuchen. Macht 4 Schulstunden pro Schüler, da immer zwei an einem Computer bei uns sitzen, also 8 Stunden und damit locker 8 Wochen zuzüglich der Präsentationen. Da braucht man nochmal 2-3 Stunden.

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